Das dynamische Modell rechnet Szenarien bis 2035 auf der Basis von BfS-Bevölkerungsprognosen
Das statische KAR-Modell ist recht komplex, es sind über 20 Materialflüsse, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Modellierung der Vergangenheit gelingt damit immer wieder überraschend gut. Über die genaue Entwicklung der Zukunft hingegen kann das KAR-Modell keine Aussage machen, die Einflüsse sind zu vielfältig. Eine Prognose ist also unmöglich. Was wir aber mit dem dynamischen KAR-Modell rechnen können, sind Szenarien unter definierten Rahmenbedingungen: Was wäre wenn …?
Die Prämisse für das dynamische KAR-Modell lautet, dass die Neubautätigkeit proportional zur Entwicklung der Bevölkerung verläuft. Wenn mehr Menschen wohnen und arbeiten, dann braucht es entsprechend mehr Wohnraum und Arbeitsplätze. Sollte die Bevölkerung hingegen schrumpfen – was grundsätzlich möglich ist – dann stagniert im Modell die Neubautätigkeit auf tiefem Niveau.
Die Sanierungs- und Rückbauraten korrelieren für das Modell nicht mit der Entwicklung der Bevölkerung, sondern beziehen sich auf den Bestand von Hoch- und Tiefbau. Das gebaute Bauwerk muss unterhalten werden, unabhängig davon, wie die sich die Anzahl der Einwohner verändert.
Grundlage der dynamischen Modellierung bilden die Szenarien des BfS (Bundesamt für Statistik) zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone mit den drei unterschiedliche Varianten 'tief', 'mittel' und 'hoch'.
Die Sanierungs- und Rückbauraten werden im dynamischen Modell üblicherweise konstant belassen.
Auch das dynamische KAR-Modell ist so aufgebaut, dass einzelne Variablen für die Berechnung geändert werden können. Damit ist es möglich, weitere Fragestellungen spezifisch zu untersuchen.
Ein Beispiel einiger Materialflüsse des dynamischen KAR-Modells mit dem BfS-Szenario 'mittel' (ausgezogenen Linien) und 'hoch' (gestrichelte Linien)
Die BfS-Bevölkerungsprognosen (kurze Erläuterung, PDF) bilden die Grundlage. Weiter fliessen in die Modellierung ein: Szenarien zur Entwicklung der Beschäftigten, Abschätzungen zur Entwicklung zum Einsatz von RC-Baustoffen und allenfalls kantonale Besonderheiten wie geplante Grossprojekte oder andere Einflüsse, die bereits bekannt sind.